Chirurgische Operationen
01
Handchirurgie
02
Fußchirurgie
03
Proktologische Operationen
04
Arthroskopische Operationen
05
Unfallchirurgische Operationen
06
Ambulante Operationen
im AOZ Hanau
Das ambulante Operations-Zentrum Hanau (AOZ-Hanau) führt jährlich etwa 6.000 ambulante Operationen durch. Es ist eines der größten hessischen ambulanten Operationszentren und beschäftigt ausschließlich langjährige Fachärzte für Anästhesie.
Der Anästhesist betreut den Patienten vom Einschlafen bis zum Aufwachen, Parallelnarkosen werden nicht durchgeführt. Eine schonende Narkosetechnik ermöglicht dem Patienten, dass er nach dem Eingriff in die gewohnte, private Umgebung entlassen werden kann, um sich dort zu erholen.
Mittwochnachmittags werden von Dr. Yazdi im AOZ-Hanau Operationen durchgeführt.
Die 10 häufigsten
Erkrankungen, die wir behandeln
Bei Schwindel, Tinnitus (Hörsturz), unklaren Kopfschmerzen oder Beschwerden im HWS Bereich sollte ein HWS Syndrom abgeklärt werden. Hierzu wird der Patient in die elektronische Karteikarte aufgenommen und in den dafür vorgesehenen Behandlungsraum geschickt. Herr Dr. Yazdi untersucht bei der Erstvorstellung die Bewegungsausmaße der HWS sowie die Muskulatur im Schulter- und Nackenbereich. Es wird ein Termin zur digitalen radiologischen Untersuchung der HWS vereinbart, da unsere heutige Gesundheitsreform beide Untersuchungen an einem Tag nicht mehr erlaubt.
Nach der digitalen radiologischen Untersuchung bespricht Dr. Yazdi mit dem Patienten die digitalen Röntgenbilder sowie die weitere Therapie. Bei einem HWS Syndrom wir eine ballneophysikalische Therapie in Form einer TENSWärme und Glissonbehandlung (8 Sitzungen) eingeleitet sowie eine detonisierende (muskelverspannungslösende) Medikation verordnet.
Ein Merkblatt für Bewegungsübungen der HWS bekommt der Patient ausgehändigt, damit er die Bewegungsübungen in Eigenregie zu Hause durchführen kann. Ein HWS Syndrom oder eine Muskuläre Dysbalance (Muskelverspannungen) kann für einen Schwindel, Tinnitus oder Kopfschmerzen verantwortlich sein. Muss aber nicht. Eine HNO-Ärztliche Abklärung oder CT Abklärung ist dann notwendig.
Ein Karpaltunnelsyndrom ist eine „Nerveneinklemmung” an der Hand. In Höhe des Handgelenkes spannt sich zwischen Daumen- und Kleinfingerballen ein breites Band aus. Dieses Band ist das Dach eines Kanals (Karpaltunnel), der u.a. einen wichtigen Handnerv, den „Nervus medianus”, enthält.
Bei dieser Erkrankung ist dieser Kanal zu eng und es wird Druck auf den Nerven ausgeübt. Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige Röhre, die sich in der Tiefe zwischen der Daumenballenmuskulatur und der Kleinfingerballenmuskulatur befindet. Der eingeklemmte Nerv schmerzt. Für dieses Krankheitsbild ist typisch, dass die Schmerzen besonders nachts sehr stark sind. Schreitet das Krankheitsbild weiter fort, so entsteht ein dauerndes taubes Gefühl, das besonders den Daumen, Zeige- und Mittelfinger betrifft. Besteht die Erkrankung viele Jahre, so kann es auch zu einem Schwund der Daumenballenmuskulatur kommen. Der Daumen kann dann nicht mehr kraftvoll den Fingern gegenübergestellt werden.
Besonders häufig erkranken Frauen um und nach den sogenannten Wechseljahren. Etwa 1 % aller Frauen zwischen 40 und 60 Jahren haben zumindest vorübergehend Symptome eines Karpaltunnelsyndroms. Aber auch Männer können erkranken. In unserer Praxis beträgt das Verhältnis von an einem Karpaltunnelsyndrom erkrankten Frauen zu Männern etwa 5 : 1. Bei Kindern kommt die Krankheit nur selten vor.
Meist beginnt die Erkrankung mit Einschlafen und Ameisenlaufen (Kribbeln) in der Kuppe des Mittelfingers. Die Beschwerden werden meist durch eine einseitige Haltung des Handgelenkes beim Telefonieren, Radfahren usw. ausgelöst. Wenig später kommt es dann vielfach zu einem Gefühl, dass die ganze Hand angeschwollen sei und zu Schmerzen die in der ganzen Hand und im Unterarm empfunden werden. Diese Schmerzen treten vorzugsweise nachts auf. Vermeiden Sie besonders Tätigkeiten, bei denen die Hände länger im Handgelenk gestreckt oder gebeugt sind. Meiden Sie darüberhinaus übermäßige Anstrengungen der Hände. Müssen Sie beruflich viel an einer Tastatur arbeiten, sorgen Sie für eine gute Auflage der Arme und einem ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz. Gönnen Sie Ihren Händen (und Ihrem Körper) regelmäßige Unterbrechungen.
Kommt es mittelfristig nicht zu einer Besserung wird eine Lagerungsschiene für die Nacht empfohlen sowie eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Nachdem diese Therapie nicht angeschlagen hat, sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden, um einem nicht mehr gut zu machenden Schaden am Nerv vorzubeugen. Prinzipiell wird hierbei der Nervenkanal erweitert. Hierbei wird das Dach des Karpalkanals gespalten. Gerade in fortgeschrittenen Fällen ist es notwendig, zusätzlich die verdickte Nervenwand zu dehnen und veränderte Sehnenscheiden der Beugersehne zu entfernen. Hier führt der behandelnde Arzt, Dr. Yazdi, einen Hautschnitt durch, der in etwa so lang ist, wie der Karpalkanal. Der Hautschnitt wird genau über dem Karpalkanal angelegt und nach Durchtrennung der Haut wird auch das Fettgewebe durchtrennt. Dann wird unter Sicht das Karpaldach gepalten und der Karpalkanal eröffnet. Nach Durchführung der Operation wird eine Schiene für 7 Tage angelegt, welche eine Beugung des Handgelenkes zum Schutz der Naht und Reizung des Karpalkanals verhindern soll. Nach 14 Tagen wird das einliegende Nahtmaterial entfernt.
Das Lipom ist meist ein gutartiges Fettgeschwulst und wächst langsam. Es ist meist gut abgekapselt und ist am häufigsten im Unterhautfettgewebe (Bauch, Rücken, Arme, Bein, Hals, Kopf) zu finden. Das Lipom triff aber auch in der Muskulatur, im Brustkorb (im Mediastinum) und in der Bauchhöhle auf. Auch Organe können betroffen sein. Prinzipiell kann ein Lipom überall entstehen, wo es Fettgewebe gibt. Sind mehrere Lipome vorhanden, so spricht man von einer Lipomatose. Das Lipom hat viele Gesichter unter dem Mikroskop. Hierauf soll nicht näher darauf eingegangen werden. Jedoch sollen einige Varianten kurz genannt werden: Angiolipom, pleomorphes Lipom, Myxolipom, Spindelzelllipom, Fibrolipom, Myolipom, u.a. Vom Tastbefund her kann es weich oder auch sehr hart sein. Die Größe reicht von kaum tastbare Erbsengröße bis zu Lipom-Massen in Dimensionen eines Handballes.
Lipome sind in der Regel gut verschieblich. Ist dieses nicht der Fall, so müssen andere Geschwulste ausgeschlossen werden, insbesondere ein bösartiger Tumor! Ein solcher kann u.a. das seltene Liposarkom sein, welches sich ebenfalls aus Fettzellen entwickelt, die allerdings entarten. Im Gegensatz zum Lipom wächst das Liposarkom schnell, ist nicht verschieblich und tritt in fortgeschrittenem Lebensalter auf. Das Lipom-Ausmaß kann man recht gut mit Ultraschall feststellen. In besonderen Fällen ist ein MRT (Kernspintomographie) notwendig.
Normalerweise macht das Lipom im Unterhautfettgewebe keine Beschwerden, sodass die Entfernung aus kosmetischen Gründen erfolgt. Es wird ab einer gewissen Größe als unästhetisch empfunden. In einigen Fällen können Lipome Schmerzen verursachen, insbesondere wenn sie auf Nerven drücken. Hier können auch Gefühlsempfindungsstörungen im Bereich der Haut auftreten. Das Lipom muss mit einem Messer in örtlicher Betäubung, oder je nach Lokalisation und Größe auch in Vollnarkose entfernt werden. Bei größeren Lipomen entfernt man gerne auch spindelförmig den Hautüberschuß. In vielen Fällen sieht der Operateur, Dr. Yazdi, in der Tiefe einen Gefäßstiel der sorgfältig unterbunden werden muss, um Nachblutungen zu vermeiden. Oft verbleibt nach der Operation ein Defekt im Fettgewebe an der Stelle, an welcher das Lipom gesessen hat. Das ist auch bei einem großen Grützbeutel zu beobachten.
Bei einem kleinen Lipom gibt es keine Besonderheiten bezüglich der Nachbehandlung. Ein größeres Lipom mit kräftigem Gefäßstiel kann mit einem Kompressionsverband nach Einlage einer Drainage (Behälter zum Sammeln der Wundflüssigkeit), versorgt werden, um das Nachblutungsrisiko zu minimieren. Hier kann auch eine gewisse Immobilisation hilfreich sein.
Tendovaginits stenosans de Quervain bedeutet einengende Sehnenscheidenentzündung. Die klassische Form ist der so genannte schnellende Finger oder Schnappfinger. Bei der Tendovagintis stenosans de Quervain ist das Ende am 1. Strecksehnenfach lokalisiert.
Eine Tendovagintis stenosans de Quervain, auch Hausfrauendaumen genannt, kann durch Überbelastung, Sehnenscheidenreizung, einer Sehnenscheidenentzündung und bei einer gewissen individuellen Neigung entstehen. Die deutsche Bezeichnung Hausfrauendaumen veranschaulicht die Tatsache, dass Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer.
Eine Schwell- und Sehnenscheiden am daumenseitigen Handgelenk bewirkt eine relative Enge im ersten Strecksehnenfach. Dieses führt zu Schmerzen im genannten Areal und erneut zu einer Reizung der Sehnenscheide, woraufhin sich die Beschwerden wiederum verstärken.
Die Tendovagintis stenosans de Quervain ist anatomisch im Bereich des 1. Strecksehnenfaches am handgelenknahen Teil der Speiche lokalisiert. Zwei Strecksehnen des Daumens laufen am daumenseitigen Handgelenk durch das erste Strecksehnenfach. Dieses hat die Funktion einer Leitschiene für diese Sehnen. Häufig ist dieses Strecksehnenfach in zwei Abschnitte unterteilt, was bei einer Operation berücksichtigt werden muss.
Bei der Tendovagintis stenosans de Quervain sind Schmerzen des daumenseitigen Handgelenkes, die bis in den Unterarm ziehen können, typisch. Die Beschwerden treten meist bei Belastung und beim Abspreizen des Daumens auf. Auch ein Reiben im Bereich des Strecksehnenfaches oder selten sogar im Schnappphänomen, ähnlich wie beim Springfinger, können vorhanden sein. Das Handgelenk zeigt auf der Daumenseite eine Schwellung und ist sehr druckempfindlich. Man sollte Handgelenksbeschwerden von den Symptomen bei der Tendovagintis stenosans de Quervain differenzieren.
Beugt der Untersucher das Handgelenk zusammen mit dem Daumen in Richtung des kleinen Fingers, so verspürt der Betroffene oft einen einschießenden Schmerz, der vom Bereich des ersten Strecksehnenfaches ausgeht. Dieses wird als positives Finkelstein-Zeichen bezeichnet.
Im Anfangsstadium des Tendovagintis stenosans de Quervain kann durch eine Kortisonspritze, die in die Nähe des Strecksehnenfaches gesetzt wird, eine Verminderung des Schwellungszustandes der Sehnenscheide und eine Reduktion der entzündlichen Vorgänge erreicht werden. Die Sehne kann nun wieder ungehindert gleiten und der Teufelskreis Reizung-Bewegung-Reizung wird durchbrochen. Leider ist der therapeutische Erfolg nicht immer von langer Dauer. Dieses kann erneute Injektionen oder eine Operation zur Folge haben. Beim Setzen der Spritze sollte vermieden werden die Sehne direkt zu punktieren. Das Kortison hat nämlich einen schwächenden Einfluss auf die Sehnen, was mit einem Sehnenriss enden kann.
Als begleitende Maßnahme können bei der Tendovagintis stenosans de Quervain vorrübergehend NSAR (nichtsteroidale Anturheumatika) wie Diclofenac oder Ibuprofen verschrieben werden, um eine Abschwellung zu fördern. Diese konservative Therapieansätze
werden gerne mit einer Gipsruhigstellung für einige Wochen kombiniert. Angenehmener zu tragen als ein Gips, ist eine Daumenschiene, die auch bei der Daumensattelgelenksarthrose Anwendung findet.
Wenn das alles nicht hilft, ist ein operativer Eingriff notwendig.
Das Ziel der Operation bei der Tendovaginits stenosans de Quervain ist ein dauerhafter Therapieerfolg. Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder i.v. Regionalanästhesie (Unterarmbetäubung) erfolgen. Nach dem Anlegen eines Hautschnittes über dem ersten Strecksehnenfach im Bereich des daumenseitigen Handgelenks, spaltet der Operateur dieses und überprüft die Sehnenfunktion. Ggf. wird ein Teil der angeschwollenen Sehnenscheide entfernt und somit eine Einengung beseitigt. Es muss darauf geachtet werden, dass der Hautast des Speichennervs nicht durchtrennt wird. Sonst sind zwar die typischen Beschwerden der Tendovagintis stenosans de Quervain verschwunden, aber es verbleibt am daumenseitigen Handgelenk ein Taubheitsgefühl. Weiterhin sollte ein geteiltes Strecksehnenfach erkannt werden, damit auch beide Daumenstrecksehnen befreit sind.
Im Anschluß an die Operation der Tendovaginitis stenosans de Quervain wird eine Gipsschiene zur Ruhigstellung für ca. eine Woche angelegt. Das Nahtmaterial löst sich von selbst auf. Mit eigentätigen Bewegungsübugnen fängt man bereits in der zweiten Woche an.
Die Sprunggelenksdistorsion gilt als die häufigste Sportverletzung. Der Verletzungsmechanismus beim Supinationstrauma besteht aus einer Kombination von Plantarflexion (Streckung des Sprunggelenkes), Adduktion (Heranführung zum Körper) und Inversion (Umkehrung) des Fußes.
Der laterale (körperauswärtige) Bandkomplex besteht aus dem Lig. Talofibulären anterius, posterius und dem Lig. Calcaneofibulare.
Auf der medialen Seite befindet sich das Lig. Deltoideum mit einem tiefen und oberflächlichen Anteil.
Nur bei ca. 10 % aller Traumata kommt es zu einem Bänderriß.
Am häufigsten betroffen ist das Lig. Talofibulare anerius mit 65 %. Die medialen Bandstrukturen sind viel weniger häufig betroffen als die lateralen Bänder und meist mit schwererem Trauma verbunden.
Selten kommt es bei schwerem Trauma auch zur Verletzung des unteren Sprunggelenkes.
Ursachen von Distorsionstraumen I relativen OSG I USG Instablitäten
- Bandlaxität
- Häufige Überdehnung
- Läsion mit Nabenheilung
- Zu frühe Vollbelastung nach Verletzungen
- Muskelschwächen
- Missverhältnisse Stabilität I Belastung
- Muskuläre Dysbalancen
Während des Umknickens kommt es zum Verkanten des Sprunggelenkes in der Gelenkgabel des oberen Sprunggelenkes. Dadurch ergeben sich sehr hohe Druckbelastungen an den Kanten des Sprungbeines sowie Schädigungen des Knorpels oder Knochens.
Es kann konservativ behandelt werden, jedoch müssen einige Verletzungen des Bandapparates bzw. des oberen Sprunggelenkes auch operativ behandelt werden.
Verbleibt nach einer Distorsion des Sprunggelenkes eine schmezhafte Instabilität oder knickt der Patient ohne adäquates Trauma häufig um, ist auch eine intensives krankengymnastisches Übungsprogramm sehr erfolgreich. Durch Verbesserung der steuernden Muskulatur und der Koordination des Sprunggelenks kann eine erhebliche Besserung der Beschwerden erreicht werden, der Patient sollte die Übungen jedoch dauerhaft eigenständig fortsetzen.
Das Tragen von Schuhwerk mit OSG-Schutz und das Tapen des Sprunggelenkes beim Sport kann eine Distorsion verhindern.
Für leichte bis mittelschwere Verletzungen gilt:
- Ruhe
- Eisanwendungen
- Kompression
- Hochlagern
Nach einer kurzen immobilen Phase folgt eine Frühmobilisation und -belastung angepasst an die Schmerzen.
Sensomotirische Therapie:
Stimulation der rückfußführenden Muskulatur, der Supinatoren und der Pronatoren, Erhöhung der Muskeleffizienz durch Filtern der lmpactkräfte proprozitives Training und das
Training auf wechselndem Untergrund.
Verletzungstypen
- Typ 1: leichte Überdehnung, aber intakte Bänder:
Lokale Druckempfindlichkeit, leichte Schwellung, normale Beweglichkeit. - Typ 2: Schweres Trauma mit partieller Ruptur der Bänder:
Mittlere bis starke Schmerzen, Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit,
Belastungsschmerz. - Typ 3: kompletter Riss der Bändet
Starke Schmerzen, Schwellung und Hämatombildung, Bewegungs- und
Belastungsunfähigkeit, oft Präsentation einer Instabilität im OSG
Als Epicondylitis humeri radialis (Tennisarm) oder Epicondylitis humeri ulnaris (Golferellenbogen) werden Schmerzsyndrome mit entzündlichen oder degenerativen Veränderungen im Bereich des Ellenbogens bezeichnet. Die meisten Betroffenen spielen jedoch weder Tennis noch Golf.
Tennisarm oder Golferellenbogen werden dadurch verursacht, dass die Muskulatur akut oder chronisch übermäßig belastet wird, was die Gebrauchsfähigkeit des betroffenen Arms einschränkt. Die typischen Schmerzen treten am Ursprung der Streck- oder Beugemuskulatur des Unterarmes in Höhe des Ellenbogens auf. Therapeutische Maßnahmen reichen von Ruhigstellung über Salbenverbände und elektromechanische Stimulation bis hin zur Kortisonspritzen sowie die Verordnung von Bandagen. Eine Operation, bei welcher der Ansatz der Muskulatur gelockert wird, kann im weiteren Verlauf von Tennisarm und Golferellenbogen notwendig werden.
Am Ellenbogen haben verschiedene Muskelgruppen des Arms, der Hand und der Finger ihren Uhrsprung. Dazu gehört unter anderem der Muskulus extensor carpi radialis longus und der Muskulus extensor carpi radialis longus brevis, der Muskulus extensor digiti minimi sowie der Muskulus extensor digitorum. Die Muskeln sind über Bindegewebsstruktur (Sehnen) mit dem Knochen verbunden. Die Streckmuskulatur befindet sich auf der Außenseite (Radialseite) des Arms, während der Großteil der Beugemuskulatur auf der Innenseite (Ulnarseite) des Ellenbogens ansetzt.
Die Epicondylitis, zu der Tennisarm und Golferellenbogen gehören, ist eine der häufigsten Erkrankungen im orthopädischen Bereich. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr.
Die beim Tennisarm und Golferellenbogen wichtigsten Symptome sind die Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, die meist bis in die Hand ausstrahlen. Wenn die einzelnen Muskelgruppen maximal gedehnt werden, verstärken sich die Schmerzen dadurch erheblich. Drehbewegung oder Faustschluss können Schmerzen an der Außen- und Innenseite des Ellenbogens auslösen.
Die mit dem Tennisarm und Golferellenbogens verbundene Schmerzen schränken auch die Ausführung ganz normaler Alltagsbewegungen ein. Händeschütteln oder das Anheben zunächst schwerer, später dann auch leichter Gegenstände bis hin zur Kaffeetasse führen zu starken Schmerzen. Im weiteren Verlauf vermindern sich die Kraft der Hand- und Fingermuskulatur und die Griffstärke.
Beim Tennisarm und Golferellenbogen wird die Diagnose grundsätzlich anhand der geschilderten Beschwerden und der körperlichen Untersuchung gestellt. So lässt sich z.B. am Knochenansatz der betroffenen Muskulatur ein ausgeprägter stechender Druckschmerz auslösen, der bis in die Hand ausstrahlt.
Beim Verdacht auf eine Epiconylitis werden bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen lediglich zur Diagnose eingesetzt, um andere Erkrankungen als Ursache für die Schmerzen auszuschließen. So sollte eine Röntgenaufnahme des Ellenbogens durchgeführt werden, um eine Arthrose auszuschließen, und mit Laboruntersuchungen können Entzündungen ausgeschlossen werden.
Liegt ein Tennisarm vor, kommt es zu Schmerzen im Bereich des Äußeren Ellenbogens bei:
- Drehung des Unterarms
- Handgelenksstreckung gegen einen Widerstand
- Streckung des Mittelfingers gegen einen Widerstand
- Streckung des Ellenbogens und passiver Beugung der Hand
Der Golferellenbogen äußert sich durch Schmerzen im Bereich des inneren Ellenbogens bei:
- Beugung des Handgelenkes
- Drehung des Unterarmes gegen einen Widerstand
- Heben von schweren Gegenständen
Bei einem Tennisarm oder eines Golferellenbogen erfolgt zunächst eine konservative Therapie. Die ersten Maßnahmen bestehen darin, die Schmerzen durch Kälte- und Wärmebehandlungen, Quermassage der Handgelenksmuskulatur (Querfriktionen) und örtlicher Ultraschall- und Mikrowellenbehandlungen zu lindem. Begleitend können diese medikamentös behandelt werden. Hierbei werden Salbenverbände und örtlich am Muskelansatz angewendete entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente (Lokalanästhetikum und Kortikoidgemisch) eingesetzt. Zeigt sich durch diese Behandlung keine Besserung, wird der betroffene Arm mithilfe einer Gipsschiene ruhig gestellt.
Des Weiteren kann im Alltag und im Arbeitsleben eine Epikondylitis – Spange getragen werden, die die Muskulatur am Ellenbogen entlastet.
Eine Epikondylitis zeigt oft einen günstigen Verlauf. In den meisten Fällen heilen sie nach einer konservativen Behandlung – also ohne Operation – aus. Nur selten verlaufen sie chronisch, sodass eine Operation notwendig werden kann, um die Muskulatur zu entlasten. In einzelnen Fällen sind die Beschwerden aber auch operativ nicht dauerhaft zu beheben.
Eine Operation wird in lokaler Anästhesie oder in Vollnarkose im ambulanten OP Zentrum Hanau durchgeführt.
Mit Kniearthrose oder Gonarthrose wird der fortschreitende Verschleiß des Kniegelenkes bezeichnet. Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Sein Aufbau muss verschiedenen Anforderungen genügen: Zum einen muss es eine genügende Festigkeit aufweisen, um das Stehen zu ermöglichen, gleichzeitig soll es beweglich sein. Die Ursache für die Entstehung von Arthrose sind vielfältig. Man unterscheidet anlagebedingte (primäre) und erworbene ( sekundäre ) Arthrosen. Bei den weitaus häufigsten anlagebedingten Arthrosen wird der Knorpel im Alltag stärker beansprucht, als es seine Stabilität zulässt. Ist eine Arthrose diagnostiziert, ist es Zeit, aktiv zu werden. Auch wenn die Knorpelschäden an den Gelenken nicht wieder rückgängig gemacht werden können, so kann der Arthroseverlauf zumindest verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Denn durch die Bewegung wird im Gelenk Gelenkschmiere produziert. Die Gelenkschmiere dient der Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels und wirkt im Gelenk reibungsrnindemd und als Stoßdämpfer. Außerdem entlastet ein guter Muskelaufbau die Gelenke und schützt sie vor Über- und Fehlbelastung.
Die Kniegelenksarthrose ist eine Verschleißerkrankung, die starke Schmerzen verursachen kann. Es handelt sich um eine Knorpelabnutzung im Kniegelenk die medizinisch auch Gonarthrose genannt wird.
Das Kniegelenk wird durch die beiden Rollen des Oberschenkelknochens (medialer und lateraler Femurcondylus), das Schienbein (Tibia) und die Kniescheibe (Patella) gebildet, wobei alle Gelenkflächen zum Gelenk von einer Knorpelschicht überzogen sind. Unter Arthrose verstehen wir die Abnutzung dieser Knorpelschicht durch krankhaften Verschleiß, sodass schlussendlich Knochen auf Knochen reiben kann, wenn kein Knorpel mehr vorhanden ist. Dies ist in vielen Fällen ein sehr schmerzhafter Zustand. Bei fortgeschrittener Erkrankung sind dann meist alle gelenkbildenden Anteile betroffen (Pangonarthrose). Die Ursache, die zur Entwicklung einer Kniearthrose führt, ist nicht immer bekannt. Ein häufiger Grund hierfür ist jedoch eine Fehlbelastung in Folge eines krummen Beines (O-Beine oder X-Beine). Eine chronische Polyarthritis kann ebenfalls die Kniegelenke befallen und die Knorpelschicht zerstören. Weitere Gründe sind Zustände nach ausgedehnten Meniskusoperationen vor Jahren, fehlverheilte Schienbeinkopfbrüche mit Gelenkbeteiligung, alte Kreuzbandverletzungen oder auch eitrige Kniegelenksinfektionen.
Die Arthrosebeschwerden am Knie beginnen meist schleichend, typischerweise mit sogenanntem Anlaufschmerz, wobei die ersten Schritte frühmorgens oft sehr mühsam und schmerzhaft sind, weil das Gelenk wie eingerostet erscheint. Nach kurzer Gehstrecke kommt es dann zur Schmerzlinderung und die Beschwerden nehmen ab. Im weiteren Krankheitsverlauf kann die Gehstrecke zusehends abnehmen, der Patient beginnt zu hinken, die Beweglichkeit wird schlechter, das Knie kann oft nicht mehr voll gestreckt oder gebeugt werden und durch die Gelenkzerstörung kann es zunehmend eine Fehlstellung (häufig O-Beine, seltener X-Beine) geraten. Dadurch werden die Seitenbänder überdehnt und zusätzlich geschädigt. Schlussendlich bringen die Schmerzen und die zunehmende Behinderung im Alltag den Patienten zum Arzt.
Eine Arthrose kann grundsätzlich nicht geheilt werden. Es können wohl die Schmerzen mit speziellen Medikamenten gelindert werden, eine Physiotherapie kann mittels Heilgymnastik (Muskelaufbautraining, Dehnungsübungen), Bänder, Wärme oder Elektrotherapie die Beschwerden reduzieren werden. Manchmal kann mit einer kleineren operativen Maßnahme, d.h. mit einer Kniegelenksspiegelung mit Gelenkspülung und anschließender Cortisoneinspritzung oder einer Hyaluronsäureinfiltration (Synvisc) vorübergehend eine Linderung erzielt werden kann.
Wenn die Ursache einer Arthrose ein Achsenfehler ist und der Patient unter 60 Jahre alt ist, kann oft auch mit einer Achsumstellungsoperation (X-Beine aus einem O-Bein oder umgekehrt) das Fortschreiten der Arthrose gebremst oder korrigiert werden. Eine Versteifungsoperation des Kniegelenkes (Arthrodese) ist heute nur noch in Ausnahmesituationen angezeigt, dies vor allem bei jungen Patienten oder bei Gelenken, die infolge eines eitrigen Infektes vollkommen zerstört worden sind.
Nach Versagen sämtlicher konservativen oder auch der obig erwähnten operativen Behandlungsmethode ist nur noch das Einsetzen eines Kunstgelenkes (TEP) erfolgversprechend, bei der die abgenutzten Knorpeloberflächen am Knie durch einen künstlichen Oberflächenersatz ersetzt werden. Der Zeitpunkt der Operation hängt maßgeblich von ihrem Leidensdruck ab. Sind zunehmende Schmerzen vorhanden und ist die Lebensqualität schmerzbedingt stark eingeschränkt oder auch wenn zunehmend mehr Schmerzmittel benötigt werden und die Gehbehinderung zunimmt, so ist ein guter Grund zur Durchführung der Operation gegeben. Es sollte jedoch nicht zu lange gewartet werden bis das abgenutzte Gelenk in eine schwere Achsenfehlstellung geraten ist.
Die Phimose oder Vorhautverengung ist eine Verengung der Öffnung der Vorhaut des Penis. Dadurch lässt sich die Vorhaut nicht oder nur mit Schmerzen hinter die Eichel zurückziehen.
Eine nicht zurückstreifbare Vorhaut im Kindes- und Jugendalter ist bis weit nach der Pubertät normal (physiologische Phimose) und bedarf keiner Behandlung. Einzig die pathologische Phimose, die durch Nebensymptome erkennbar ist, bedarf medizinischer Behandlung. Eine Phimose kann auch im späteren Alter durch nachlassende Hautelastizität oder durch Narben von Verletzungen oder Entzündungen neu auftreten (erworbene oder sekundäre Phimose). Eine Phimose durch Verklebung des inneren Vorhautanteils im Kindesalter ist meist problemlos und löst sich bis zur Pubertät von selbst.
Physiologische Phimose:
Eine nicht zurückstreifbare Vorhaut ist bis weit nach der Pubertät ein vollkommen normaler zustand und ist keine pathologische daher therapiebedürftige Phimose. Eine spontane Weiterung erfolgt üblicherweise mit wachsender Reife. Eine nicht oder nur teilweise zurückstreifbare Vorhaut ist bis zum Alter von 10 Jahren die Regel und sit bis nach der Pubertät normal.
Entgegen langläufigem Glauben, gibt es kein bestimmtes Alter, ab dem sich die Vorhaut von der Eichel gelöst haben und die Vorhaut zurückstreifbar sein muss. Bei der Geburt, ist die Vorhaut mit der Eichel verklebt, um die empfindliche Eichel vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Mit der Zeit löst sich diese natürliche Verklebung, sodass sich die Vorhaut zurück streifen lässt. Dieser Ablösungsprozess findet immer in einem individuell verschiedenen Zeitraum statt. Manchmal dauert es bis nach der Pubertät und die Vorhaut sich von der Eichel gelöst hat. Die Vorhaut kann bis nach der Pubertät eng sein. Nur 44% der zehnjährigen, 60% der zwölfjährigen, 85% der vierzehnjährigen und 95% der siebzehnjährigen Jungen haben eine vollständige zurückziehbare Vorhaut.
Eine Behandlung bei Vorhautverengung ist, sofern symptomfrei, nie notwendig. Eine Phimose durch Verklebung des inneren Vorhautanteils im Kindesalter ist meist problemlos und löst sich bis nach der Pubertät von selbst.
Pathologische Phimose:
Behandlungsbedürftig ist allein die pathologische Phimose. Phimosen im Kindesalter und Jugendalter sind fast immer physiologisch, und sollten, solange keine schwerwiegenden Probleme auftreten, nicht behandelt werden. Nebensymptome die auf eine pathologische Phimose hinweisen können.
- Ohne jegliche äußere Ursache wiederkehrender Entzündungen der Eichel und/oder der Vorhaut (es ist anzumerken das Entzündungen an den Genitalien oft äußere Ursachen haben, wie die Verwendung von scharfer Seife beim Waschen, das vorzeitige Zurückstreifen der Vorhaut durch Ärzte oder Eltern, Chemikalien wie im chlorierten Wasser von Schwimmbädern)
- Nachhaltiger Harnstau (ein nachhaltiger Harnstau ist nicht äußerlich sichtbar, er kann nur mittels bildgebender Verfahren diagnostiziert werden, ein bloßes ballonartiges Aufblähen der Vorhaut jedoch das sogenannte „ballonieren der Vorhaut „ ist fast immer normal und weist nicht zwangsläufig auf eine nachhaltigen Harnstauung hin.)
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Ein weislicher Ring von erhärtetem Narbengewebe der sich an der Spitze der Vorhaut bildet, Narbenphimose genannt, verursacht durch chronische Balanitis xerotica obliterans (BXO), eine Hautkrankheit bislang noch ungeklärtem Ursprungs. Der weißliche unelastische Ring erschwert das Zurückziehen der Vorhaut.
Bedenken, dass bei einer Phimose nicht oder nur schwer entfernbare Smema zu einem erhöhten Risiko für Penis- oder Gebärmutterhalskrebs beitragen könnten gelten als widerlegt. Da Smegma keine karzinogene Substanz ist. Eine Zirkumzision als Prophylaxe gegen Penis- oder Gebärmutterhalskrebs ist keine sinnvolle Behandlungsoption.
Einzig eine pathologische Phimose muss behandelt werden. Für die Behandlung der Phimose stehen nach heutigem medizinischen Stand Behanldungen zur Auswahl.
Einzig eine pathologische Phimose muss behandelt werden außer die Eltern oder der Patient wünschen dieses.
Eine operative Behandlung wird in 0-II Phimose (die Vorhaut kann voll oder teilweise bis zur Hälfte der Eichel zurückgezogen werden) gar keine Behandlung durchzuführen und bei einem Grade III-V Phimose (nur die Hälfte ist sichtbar oder die Vorhaut kann gar nicht mehr zurück gezogen werden) zunächst auf konservative Behandlungsmethoden (eine Behandlung mit steroidhaltigen Salben ) zurückzugreifen.
Dorsalschnitt mit transversalen Verschluss
Bei dieser Operationstechnik erfolgt eine Inzision, kleiner längs durch den stenotischen Ring und wird anschließend quervernäht (transversal verschlossen).
Laterale Präputiumplastik Kopfzeile
Die laterale Präputiumplastik stellt eine kleine Verfeinerung des Dorsalschnitts mit transversalem Verschluss dar. Hierbei werden zwei kleine laterale Längsschnitte ausgeführt und anschließend quervernäht.
Triple – Incision
Die Triple Incision ist eine Methode zur Vorhauterweiterung. Dabei erfolgen in Narkose drei kleine Längsschnitte in die Vorhaut, welche auf die erforderliche Weite gedehnt und wieder vernäht werden. Bei einer pathologischen Phimose ist eine klassische Zirkumzision immer vorzurichten.
Zirkumzision
Bei einer Zirkumzision wird die Vorhaut, je nach Wunsch des Patienten bzw. dessen Eltern, entweder ganz (radikale Zirkumzision) oder aber nur der vordere verengte Teil der Vorhaut (partielle Zirkumzision) entfernt. Dieses wird in meiner Praxis durchgeführt.
Bei der partiellen Zirkumzision hängt die wirkliche Größe des zirkumzidierenden Vorhautteils letztendlich von der Präferenz des Operateurs ab. Darüber hinaus wächst die Vorhaut langsamer als der Rest des Penis, sodass das endgültige optische Resultat später oft kaum von einer radialen Zirkumzision zu unterscheiden ist. Die Zirkumzision hat eine hohe Morbiditätsrate einschließlich Blutung, Geschwüre und Meatusstenose. Keiner dieser Komplikationen tritt bei einer Präputiumplastik auf. Diese ist ein weit weniger schwerwiegender Eingriff, weniger schmerzhaft und kann in kurzer Zeit ausgeführt werden. Die Zirkumzision ist indiziert nur als ultima ratio bei besonders schweren Fällen von pathologischer Phimose.
Es ist zu beachten, dass die invasive operative Behandlung der Phimose, die Beschneidung, ein Risiko für Komplikationen (1,4%-3%) und Operationstraumata birgt. So wird erklärt, dass Behandlungen im Genitalbereich bei Angehörigen beider Geschlechter zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS oder PTSD) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind: Gefühle der Machtlosigkeit und des Kontrollverlustes, fehlende Zustimmung, fehlende Informationen dafür, was während der Untersuchung geschehen soll und Erfahrung von physischem Schmerz.
Ein leicht abgeflachtes Längsgewölbe des Fußes bezeichnet man als Senkfuß. Das Längsgewölbe erstreckt sich vom Vorderfußballen bis zur Ferse. Der gewölbeartige Bau des Fußes verteilt das Körpergewicht so, dass zwei Drittel auf dem Ballen zu liegen kommen und ein Drittel auf der Ferse. Das Fußgewölbe wird durch die spezielle Anordnung der
Fußwurzel- und Mittelfußknochen gebildet und durch ein Zusammenspiel von Muskeln und Bändern gehalten. Sein biologischer Nutzen ist unter anderem das Tragen von Gewicht und das Abfedern von Erschütterungen.
Charakteristisch für den Senkfuß ist, dass die Fußknöchel an der Innenseite herausstehen. Betrachtet man die Füße von hinten, so fällt auf, dass die Ferse nach innen gedreht ist und einen Knick nach außen aufweist. Daher spricht man auch von einem “Knicksenkfuß”. Ein Senkfuß kann sich schlimmstenfalls zu einem Plattfuß entwickeln. Bei dieser Fehlbildung ist das Fußgewölbe völlig eingesunken und liegt komplett am Boden auf.
Was sind die Ursachen für einen Senkfuß?
Die häufigsten Ursachen für einen Senkfuß sind schwache Bänder oder eine Muskelschwäche. Beide Defizite werden durch unsere bewegungsarme Lebensweise und Ruhigstellung der Füße in Schuhen noch begünstigt. Bei Kindern wird diese Fußfehlstellung in einem gewissen Rahmen als normal angesehen, sie sollte sich aber bis ins Erwachsenenalter gelegt haben. Eine weitere Ursache für den Senkfuß ist Übergewicht, welches das Fußgewölbe dauerhaft herunterdrückt. Seltene Gründe für den Senkfuß sind angeborene Fehlbildungen oder Lähmungen von bestimmten Muskeln (bspw. Musculus tibialis posterior).
Welche Beschwerden können Senkfüße verursachen?
In der Regel werden zunächst keine Beschwerden wahrgenommen. Bisweilen kommt es nach starken Belastungen zu Fußsohlenschmerzen am Abend. Die Füße ermüden auch schnell, Wadenkrämpfe treten leichter auf.
Welche gesundheitlichen Folgen können bei Senkfüßen auftreten?
Neben den oben erwähnten Überlastungsschmerzen der Fußmuskulatur, sind auch Abnutzungserscheinungen des Bewegungsapparates zu beobachten. Aufgrund der unnatürlichen Bewegungsabläufe und einer unzureichenden Stoßdämpfungen durch das Fußgewölbe werden Rücken- und Bandscheibenprobleme begünstigt. Knieschäden können aufgrund der falschen Kraftübertragung beim Stehen und Gehen auftreten.
Wie wird der Senkfuß behandelt?
Eine ursächliche Behandlung besteht in der Kräftigung der Fußmuskulatur. Dies erreicht man vor allem durch Barfußgehen. Da dies nicht immer möglich ist, sollte auf nicht einengendes Schuhwerk mit möglichst wenig Absatz geachtet werden. Auch Fußgymnastik (Spitzengang, Fersengang, Zehengreifen, usw.) stimulieren den Muskelaufbau. Bei der Krankengymnastik können spezielle Übungen gelernt werden, die der Fehlhaltung entgegenwirken. Einlagen sind sinnvoll, um den Fuß bei starken Belastungen passiv abzustützen, um Schäden an den Knien oder dem Rücken vorzubeugen. In den letzten Jahren wird bei Kindern von den Einlagen Abstand genommen. Hier setzt man vorwiegend auf die Kräftigung der Muskulatur durch Fußgymnastikspiele, Barfußgehen und Sport.
Operative Methoden werden nur äußerst selten gesetzt. Indikatoren dafür sind eine jahrelange erfolglose konservative Therapie und anhaltende schwerwiegende Beschwerden.
Die Fußsprechstunde findet jeweils freitags von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr in meiner Praxis statt.
Der Hallux valgus ist häufigste und bedeutsamste Zehenfehlstellung bei Menschen. Sie ist charakterisiert durch eine Abweichung der großen Zehen im Grundgelenk nach außen und einer Drehung der Zehen nach innen (Innenrotation). Häufig kommt es mit der Zeit durch die Fehlbelastung des Gelenkes zu einer schmerzhaften Arthrose im Großzehengrundgelenk und folglich zu einem Hallux rigitus.
Durch einen zunehmenden Spreizfuß wird der groß Zeh durch die Anspreizersehne (Sehne des Musculus adductor hallucis) immer mehr in die Hallux valgus Fehlstellung gezogen.
Der Hallux valgus ist die häufigste Zehendeformität. Im Laufe des Lebens nimmt die Spreizfußfehlstellung langsam zu. Dies hat zur Folge, dass die Fehlstellung des Hallux valgus ebenfalls mit dem Alter zunimmt. Beide Krankheitsbilder beeinflussen sich im Verlauf gegenseitig negativ. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Geschlechtverteilung beträgt etwa 9: 1 (weiblich : männlich).
Als Großzehenballen oder Hallux valgus wird die Wölbung der großen Zehen zum äußeren Fußrand/Kleinzehe hin bezeichnet.
Diese Erkrankung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Als wichtige Faktoren gelten:
- Eine anlagebedingte Komponente (Vererbung durch Mutter oder Vater)
- Ein Ungleichgewicht der Muskelzüge durch mangelndes Training der Fußmuskulatur
und - Enges Schuhwerk
Durch die chronische Belastung des Großzehenballens kommt es zu knöchernen Anbauten (Exophyten) im Bereich der größten Belastungen am Köpfchen des 1. Mittelfußknochens und begleitend zu einer zunehmenden schmerzhaften, leicht entzündlichen Schleimbeutelentzündung. Man unterscheidet verschiedene Schweregrade der Verformung. Ziel der operativen Korrektur in frühen Stadien ist der Erhalt der Funktion des Großzehengrundgelenkes und somit die Wiederherstellung der vollen, schmerzfreien Beweglichkeit des großen Zehs.
Die “Hallux valgus-Fehlstellung” ist eine klassische Folge unserer westlichen Zivilisation. So kommt es in Ländern und Kulturkreisen in denen Frauen keine Schuhe oder offene Schuhe (z.B. Sandalen) tragen, selten zur Ausbildung des Hallux valgus.
Aus dem unteren Bild erkennen sie die klassische Hallux valgus Fehlstellung. Zusätzlich sind die Fußsehnen dargestellt, die für die Ausbildung der Fehlstellung von Bedeutung sind.
Ursache
Gesunder Fuß (Querschnitt)
Spreizfuß (Querschnitt)
Ursache für die Ausbildung eines Hallux valgus sind häufig eine vererbte, den gesamten Körper betreffende Bänder- und Bindegewebsschwäche. Diese verursacht die Entstehung eines Senk- oder Spreizfußes. Durch die verminderte Spannung des Bandapparates kommt es zu einer Abflachung des Fußlängsgewölbes und das beim Abrollen stark belastete Quergewölbe weicht immer breiter auseinander und zeigt dadurch die Schwäche der Bandverbindungen zwischen den Mittelfußknochen. Da man die veranlagtebedingte Schwäche des Bandapparates ärztlicherseits nicht beheben kann, wird nur die Symptome der Erkrankungen therapiert. Das bedeutet, es können immer nur die Folgen des Spreizfußes, nicht der Spreizfuß an sich therapiert werden.
Durch das Tragen von bequemen Schuhen, wird unsere Fußmuskulatur nicht trainiert und unterfordert, was zu einem muskulären Ungleichgewicht vom Fuß führt. Das Training der kurzen Fußbinnenmuskulatur, die dem Aufspreizen des Fußgewölbes entgegenwirken kann, wird so verhindert. Insbesondere ungeeignetes Schuhwerk z.B. mit zu engem Vorfußbereich oder zu stark angehobener Ferse, was den Druck auf den Vorfuß um ein Vielfaches steigert, spielen eine wesentliche Rolle. Durch die zunehmende Fehlstellung des Fußes kommt es zu veränderten Zugrichtungen der o.g. Sehnen. Hierdurch wird die Einwärtsdrehung der Großzehe maßgeblich verursacht. Mit zunehmender Abknickung der großen Zehen werden die muskulären Gegenspieler wirkungslos.
Symptome
Der Hallux valgus ist weit verbreitet, doch macht er in den meisten Fällen wenig Beschwerden. Es besteht keine Korrelation zwischen dem Grad der Fehlstellung und dem Ausmaß der Beschwerden. Große Fehlstellung können wenig Beschwerden verursachen und umgekehrt. Je größer jedoch die Fehlstellung desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Fehlbelastung des Großzehengrundgelenkes ein frühzeitiger Knorpelverschleiß (Arthrose) eintritt.
Für viele Frauen besteht ein rein kosmetisches Problem. Die ersten Beschwerden treten in aller Regel über dem Ballen der großen Zehen auf. Dieser Großzehenballen wird medizinisch auch als Exostose oder Pseudoexostose bezeichnet. An dieser Stelle ist der Fuß am breitesten, dementsprechend drücken Schuhe hier am stärksten. Es kommt zu mechanischen Belastungen der Haut und des darunter liegenden Schleimbeutels. Der Schleimbeutel verdickt sich daraufhin, um den Knochen besser zu schützen. Hierdurch wird der Ballen noch ausladender und der Druck im Schuh erhöht sich weiter. Entzündungen, Schwellungen, nicht bakterielle und sogar bakterielle Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) können entstehen. Im weiteren Verlauf kann sich ein chronisch wiederkehrender, schmerzhafter Großzehenballen entwickeln (chronische Schleimbeutelentzündung). Im Endstadium der Erkrankung bestehen Dauerschmerzen.
Wie jedes Gelenk ist das Großzehengrundgelenk nicht für eine Schiefstellung angelegt. Daher kommt es im weiteren Verlauf der Erkrankung zu einem frühzeitigen Verschleiß/Arthrose des Gelenkknorpels (Hallux rigitus). Die Symptome des Verschleißes zeigen sich zunächst in einer Bewegungseinschränkung der großen Zehen, die den Abrollvorgang schmerzhaft einschränken kann.
Im Allgemeinen kommt es zu einer langsamen, aber chronisch fortschreitenden Verschlechterung der Vorfußfehlstellung. Die Arthrose des Zehengrundgelenkes schreitet fort, Schmerzen und Entzündungen bleiben bestehen und die Großzehe kann bis zu 90° von der Grundstellung nach außen abweichen. Hierbei kann sich der große Zeh in extremen Fällen über oder unter die zweite und dritte Zehe legen.
Es kommt zu Schmerzen und Druckstellen am Fuß. Die abgewinkelten großen Zehen und die Verschiebung der Kleinzehen behindern den natürlichen Laufvorgang. Es kommt zu Beschwerden beim Gehen und einer Verkürzung der Schrittlänge. Nicht selten ist ein Hallux valgus mit einer Hammerzehe oder Krallenzehe verbunden. Bei der Hammerzehe weicht die Großzehe in ihrem Endgelenk nach unten ab. Bei einer Krallenzehe weicht die Zehe im Grundgelenk nach oben ab, in den beiden körperfemen Gelenken wird sie krallenförmig nach unten ab.
Bei einer Krallenzehe weicht die Zehe im Grundgelenk nach oben ab, in den beiden körperfemen (peripheren) Gelenken wird sie krallenförmig nach unten gebeugt. An den gebeugten Flächen kommt es dann zu schmerzhaften Druckstellen, es bilden sich Hühneraugen (Clavus) und Schwielen. Häufig bestehen durch den begleitenden Spreizfuß auch Schmerzen unter den unnatürlichen belasteten Mittelfußköpfchen 2-4 im Vorfußbereich der Fußsohle, der medizinisch auch als Metatasalgie bezeichnet wird.
Untersuchung:
Die Deformitäten des Fußes sind bereits gut zu erkennen. Sie stellen sich wie oben beschrieben dar.
Röntgen:
Zur genauen Beurteilung der knöchernen Fehlstellung wird eine Röntgenaufnahme angefertigt. Eine evtl. bereits eingetretene Gelenkschädigung kann erkannt werden. Zudem bestimmt das Ausmaß der Fehlstellung das operative Korrekturvorgehen.
Therapie:
Grundsätzlich gibt es eine konservative und eine operative Therapie.
Konservative Therapie
Da ursächlich viele Faktoren die Vorfußdeformität beeinflussen ist die Aussicht der konservativen Behandlung im Sinne einer Heilung sehr gering. Ein Fortschreiten dieser Erkrankung kann lediglich zeitweise aufgehalten bzw. verlangsamt werden.
Insoweit ist eine konservative Behandlung nur erfolgsversprechend in frühen Stadien bei leichten Fällen und somit bei jüngeren Patienten. Durchgeführt wird sie aber auch bei älteren Patienten, die eine Operation nicht durchführen lassen wollen oder können.
Schuhwerk
Die Patienten sollten insbesondere bei großen Gehstrecken oder sportlichen Aktivitäten, jedoch auch bei langem Stehen oder Gehen, Schuhe mit genügend Zehenspielraum und flachen Absätzen tragen. Hochhackige, spitze und im Vorfußbereich enge Schuhe sind kontraindiziert.
Eigenaktivität
Regelmäßige Abspreizungen der Großzehe können das muskuläre Ungleichgewicht günstig beeinflussen. Auch das Barfußgehen kann bei geeigneten Böden und nicht zu starken und schmerzhaften Veränderungen noch Hilfe bringt.
Schuhversorgung
Der Hallux valgus mit Senk-Spreizfuß sollte eine Druckentlastung des Großzehenballens durch z.B. seitliche Ausweitung des Schuhoberleders erfahren. Weiterhin haben sich Einlagen mit retrokapitaler Abstützung als wirksam erwiesen.
Druckentlastende Schaumstoffpolster können ebenfalls die Beschwerden am Ballen verringern. Falls aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankungen bereits eine deutliche Arthrose im Großzehengrundgelenk hinzugekommen ist, kann eine Hallux-rigidus-Einlage, eine das Abrollen des Vorfußes übernehmende Ballenrolle mit versteifter Sohle – eine Einlage mit sogenannter Rigidusfeder – diese Beschwerden lindem.
Wenn eine Operation oder Versorgung mit Konfektionsschuhen nicht mehr möglich ist, können auch entsprechend auf Maß gefertigte orthopädische Schuhe mit allen Korrekturmechanismen verordnet werden.
Fußbehandlung
Die Hallux valgus – Nachtschiene, die wie ein Stück Schaumstoff oder Filz zwischen 1. und 2. Zehe gelegt wird, kann ein Fortschreiten der Fehlstellung begrenzen. Ansonsten ist jedoch diese Behandlung mit Nachtschiene eher den Patienten nach entsprechender Operation vorbehalten, hier liegt die Wirksamkeit im Sinne einer Prophylaxe erheblich höher.
Entzündungen des Fußballens z.B. bei einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) über dem sich vorwölbenden Mittelfußköpfchen können z. B. mit antientzündlichen Medikamenten wie Diclofenac ect., Umschlägen lokal mit Rivanol oder Polividon-Jod behandelt werden.
operative Therapie
Insgesamt sind über 200 verschiedene Operatioinsverfahren für den Vorfußbereich bekannt.
Die sechs gebräuchlichsten Operationsverfahren beim Hallux valgus sind folgende:
- Exostosenabmeißelung mit medialer Kapselraffung
- nach Chevron/Austin
- OP nach McBride
- OP nach Keller-Brandes
- Basisosteotomie des Os metatarsale I (Base-Wedge-OP oder auch proximale Umstelung)
- OP nach SCARF
Exostosenabmeißelung:
Die alleinige Abtragung der Exostose (Knochenwulst oder Pseudoexostose genannt) wird heute nur noch selten und bei sehr geringer Ausprägung des Hallux valgus angewandt.
Operation nach Chevron oder Operation nach Austin:
Diese OP-Methode kommt bei mittleren bis schweren Formen des Hallux valgus zur Anwendung. Voraussetzung bei diesem gelenkerhaltenden Verfahren ist eine allenfalls mäßig vorhandene Arthrose und ein Intermetatarsalwinkel von maximal 6° (Winkel zwischen dem 1. und 2. Mittelfußknochen). Neben der Exostosenabtragung wird eine 3-dimensionale Umstellung mit Sehnenverlagerung durchgeführt, sodaß die funktionsfähige Anatomie des Vorfußes wieder erreicht wird.
Die Nachbehandlung erfolgt im Entlastungsschuh für etwa 3-4 Wochen, danach kann bereits eine bequemer normaler Schuh mit Spezialeinlage getragen werden.
Die Operation kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.
Die Kostenerstattung werden bei medizinischer Indikation von der Krankenkasse getragen gewährt.
Prognose
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass bei richtiger Diagnosestellung und entsprechender Wahl des Operationsverfahrens die Langzeitprognose des operierten Hallux valgus gut ist.
Wichtig ist, das dass richtige Operationsverfahren für den individuellen Fall angewendet wird.
Sofern noch keine fortgeschrittene Arthrose im Grundgelenk der Großzehe zu sehen ist, sollte ein gelenkerhaltendes Operationsverfahren (z.B. Chevron oder Mc Bride etc.) angewandt werden. Die Ergebnisse sind dabei in vielen Untersuchungen bei über 90 Prozent der Patienten gut bis sehr gut.
Bei jeder der oben genannten Vorfußkorrekturoperationen muss mit längerer Arbeits- und Sportunfähigkeit gerechnet werden. Darüber besteht oft eine zu geringe Aufklärung dem Patienten gegenüber. Bei Verfahren mit Knochenkorrektur sollte von einem Zeitraum zwischen 3-6 Monaten ausgegangen werden. Aus sozialmedizinischer Sicht kann das ein großes Problem darstellen.
Die erfolgreiche Behandlung von Vorfußbeschwerden erfordert außerdem eine enge Kooperation mit einem Orthopädietechniker. Vorteilhaft ist es deshalb, wenn ein erfahrener Orthopädietechniker jederzeit in einer Fußsprechstunde konsultiert werden kann. Eine solche Zusammenarbeit ist unter praktischen Gesichtspunkten immer freitags von 14 Uhr bis 16 Uhr in meiner Praxis gewährleistet.
Herr Dr. Yazdi ist seit 2008 zertifizierter Fußchirurg.
Das Sanitätshaus, Bußfeld/Schiller in Hanau betreut in unserer Fußsprechstunde mit einem qualifiziertem Orthopädietechnikmeister alle Patienten.