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Durchgangsarzt der Berufsgenossenschaft
Die Phimose oder Vorhautverengung ist eine Verengung der Öffnung der Vorhaut des Penis. Dadurch lässt sich die Vorhaut nicht oder nur mit Schmerzen hinter die Eichel zurückziehen.
Eine nicht zurückstreifbare Vorhaut im Kindes- und Jugendalter ist bis weit nach der Pubertät normal (physiologische Phimose) und bedarf keiner Behandlung. Einzig die pathologische Phimose, die durch Nebensymptome erkennbar ist, bedarf medizinischer Behandlung. Eine Phimose kann auch im späteren Alter durch nachlassende Hautelastizität oder durch Narben von Verletzungen oder Entzündungen neu auftreten (erworbene oder sekundäre Phimose). Eine Phimose durch Verklebung des inneren Vorhautanteils im Kindesalter ist meist problemlos und löst sich bis zur Pubertät von selbst.
Physiologische Phimose:
Eine nicht zurückstreifbare Vorhaut ist bis weit nach der Pubertät ein vollkommen normaler zustand und ist keine pathologische daher therapiebedürftige Phimose. Eine spontane Weiterung erfolgt üblicherweise mit wachsender Reife. Eine nicht oder nur teilweise zurückstreifbare Vorhaut ist bis zum Alter von 10 Jahren die Regel und sit bis nach der Pubertät normal.
Entgegen langläufigem Glauben, gibt es kein bestimmtes Alter, ab dem sich die Vorhaut von der Eichel gelöst haben und die Vorhaut zurückstreifbar sein muss. Bei der Geburt, ist die Vorhaut mit der Eichel verklebt, um die empfindliche Eichel vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Mit der Zeit löst sich diese natürliche Verklebung, sodass sich die Vorhaut zurück streifen lässt. Dieser Ablösungsprozess findet immer in einem individuell verschiedenen Zeitraum statt. Manchmal dauert es bis nach der Pubertät und die Vorhaut sich von der Eichel gelöst hat. Die Vorhaut kann bis nach der Pubertät eng sein. Nur 44% der zehnjährigen, 60% der zwölfjährigen, 85% der vierzehnjährigen und 95% der siebzehnjährigen Jungen haben eine vollständige zurückziehbare Vorhaut.
Eine Behandlung bei Vorhautverengung ist, sofern symptomfrei, nie notwendig. Eine Phimose durch Verklebung des inneren Vorhautanteils im Kindesalter ist meist problemlos und löst sich bis nach der Pubertät von selbst.
Pathologische Phimose:
Behandlungsbedürftig ist allein die pathologische Phimose. Phimosen im Kindesalter und Jugendalter sind fast immer physiologisch, und sollten, solange keine schwerwiegenden Probleme auftreten, nicht behandelt werden. Nebensymptome die auf eine pathologische Phimose hinweisen können.
Bedenken, dass bei einer Phimose nicht oder nur schwer entfernbare Smema zu einem erhöhten Risiko für Penis- oder Gebärmutterhalskrebs beitragen könnten gelten als widerlegt. Da Smegma keine karzinogene Substanz ist. Eine Zirkumzision als Prophylaxe gegen Penis- oder Gebärmutterhalskrebs ist keine sinnvolle Behandlungsoption.
Einzig eine pathologische Phimose muss behandelt werden. Für die Behandlung der Phimose stehen nach heutigem medizinischen Stand Behanldungen zur Auswahl.
Einzig eine pathologische Phimose muss behandelt werden außer die Eltern oder der Patient wünschen dieses.
Eine operative Behandlung wird in 0-II Phimose (die Vorhaut kann voll oder teilweise bis zur Hälfte der Eichel zurückgezogen werden) gar keine Behandlung durchzuführen und bei einem Grade III-V Phimose (nur die Hälfte ist sichtbar oder die Vorhaut kann gar nicht mehr zurück gezogen werden) zunächst auf konservative Behandlungsmethoden (eine Behandlung mit steroidhaltigen Salben ) zurückzugreifen.
Dorsalschnitt mit transversalen Verschluss
Bei dieser Operationstechnik erfolgt eine Inzision, kleiner längs durch den stenotischen Ring und wird anschließend quervernäht (transversal verschlossen).
Laterale Präputiumplastik Kopfzeile
Die laterale Präputiumplastik stellt eine kleine Verfeinerung des Dorsalschnitts mit transversalem Verschluss dar. Hierbei werden zwei kleine laterale Längsschnitte ausgeführt und anschließend quervernäht.
Triple - Incision
Die Triple Incision ist eine Methode zur Vorhauterweiterung. Dabei erfolgen in Narkose drei kleine Längsschnitte in die Vorhaut, welche auf die erforderliche Weite gedehnt und wieder vernäht werden. Bei einer pathologischen Phimose ist eine klassische Zirkumzision immer vorzurichten.
Zirkumzision
Bei einer Zirkumzision wird die Vorhaut, je nach Wunsch des Patienten bzw. dessen Eltern, entweder ganz (radikale Zirkumzision) oder aber nur der vordere verengte Teil der Vorhaut (partielle Zirkumzision) entfernt. Dieses wird in meiner Praxis durchgeführt.
Bei der partiellen Zirkumzision hängt die wirkliche Größe des zirkumzidierenden Vorhautteils letztendlich von der Präferenz des Operateurs ab. Darüber hinaus wächst die Vorhaut langsamer als der Rest des Penis, sodass das endgültige optische Resultat später oft kaum von einer radialen Zirkumzision zu unterscheiden ist. Die Zirkumzision hat eine hohe Morbiditätsrate einschließlich Blutung, Geschwüre und Meatusstenose. Keiner dieser Komplikationen tritt bei einer Präputiumplastik auf. Diese ist ein weit weniger schwerwiegender Eingriff, weniger schmerzhaft und kann in kurzer Zeit ausgeführt werden. Die Zirkumzision ist indiziert nur als ultima ratio bei besonders schweren Fällen von pathologischer Phimose.
Es ist zu beachten, dass die invasive operative Behandlung der Phimose, die Beschneidung, ein Risiko für Komplikationen (1,4%-3%) und Operationstraumata birgt. So wird erklärt, dass Behandlungen im Genitalbereich bei Angehörigen beider Geschlechter zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS oder PTSD) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind: Gefühle der Machtlosigkeit und des Kontrollverlustes, fehlende Zustimmung, fehlende Informationen dafür, was während der Untersuchung geschehen soll und Erfahrung von physischem Schmerz.