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Durchgangsarzt der Berufsgenossenschaft
Mit Kniearthrose oder Gonarthrose wird der fortschreitende Verschleiß des Kniegelenkes bezeichnet. Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Sein Aufbau muss verschiedenen Anforderungen genügen: Zum einen muss es eine genügende Festigkeit aufweisen, um das Stehen zu ermöglichen, gleichzeitig soll es beweglich sein. Die Ursache für die Entstehung von Arthrose sind vielfältig. Man unterscheidet anlagebedingte (primäre) und erworbene ( sekundäre ) Arthrosen. Bei den weitaus häufigsten anlagebedingten Arthrosen wird der Knorpel im Alltag stärker beansprucht, als es seine Stabilität zulässt. Ist eine Arthrose diagnostiziert, ist es Zeit, aktiv zu werden. Auch wenn die Knorpelschäden an den Gelenken nicht wieder rückgängig gemacht werden können, so kann der Arthroseverlauf zumindest verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Denn durch die Bewegung wird im Gelenk Gelenkschmiere produziert. Die Gelenkschmiere dient der Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels und wirkt im Gelenk reibungsrnindemd und als Stoßdämpfer. Außerdem entlastet ein guter Muskelaufbau die Gelenke und schützt sie vor Über- und Fehlbelastung.
Die Kniegelenksarthrose ist eine Verschleißerkrankung, die starke Schmerzen verursachen kann. Es handelt sich um eine Knorpelabnutzung im Kniegelenk die medizinisch auch Gonarthrose genannt wird.
Das Kniegelenk wird durch die beiden Rollen des Oberschenkelknochens (medialer und lateraler Femurcondylus), das Schienbein (Tibia) und die Kniescheibe (Patella) gebildet, wobei alle Gelenkflächen zum Gelenk von einer Knorpelschicht überzogen sind. Unter Arthrose verstehen wir die Abnutzung dieser Knorpelschicht durch krankhaften Verschleiß, sodass schlussendlich Knochen auf Knochen reiben kann, wenn kein Knorpel mehr vorhanden ist. Dies ist in vielen Fällen ein sehr schmerzhafter Zustand. Bei fortgeschrittener Erkrankung sind dann meist alle gelenkbildenden Anteile betroffen (Pangonarthrose). Die Ursache, die zur Entwicklung einer Kniearthrose führt, ist nicht immer bekannt. Ein häufiger Grund hierfür ist jedoch eine Fehlbelastung in Folge eines krummen Beines (O-Beine oder X-Beine). Eine chronische Polyarthritis kann ebenfalls die Kniegelenke befallen und die Knorpelschicht zerstören. Weitere Gründe sind Zustände nach ausgedehnten Meniskusoperationen vor Jahren, fehlverheilte Schienbeinkopfbrüche mit Gelenkbeteiligung, alte Kreuzbandverletzungen oder auch eitrige Kniegelenksinfektionen.
Die Arthrosebeschwerden am Knie beginnen meist schleichend, typischerweise mit sogenanntem Anlaufschmerz, wobei die ersten Schritte frühmorgens oft sehr mühsam und schmerzhaft sind, weil das Gelenk wie eingerostet erscheint. Nach kurzer Gehstrecke kommt es dann zur Schmerzlinderung und die Beschwerden nehmen ab. Im weiteren Krankheitsverlauf kann die Gehstrecke zusehends abnehmen, der Patient beginnt zu hinken, die Beweglichkeit wird schlechter, das Knie kann oft nicht mehr voll gestreckt oder gebeugt werden und durch die Gelenkzerstörung kann es zunehmend eine Fehlstellung (häufig O-Beine, seltener X-Beine) geraten. Dadurch werden die Seitenbänder überdehnt und zusätzlich geschädigt. Schlussendlich bringen die Schmerzen und die zunehmende Behinderung im Alltag den Patienten zum Arzt.
Eine Arthrose kann grundsätzlich nicht geheilt werden. Es können wohl die Schmerzen mit speziellen Medikamenten gelindert werden, eine Physiotherapie kann mittels Heilgymnastik (Muskelaufbautraining, Dehnungsübungen), Bänder, Wärme oder Elektrotherapie die Beschwerden reduzieren werden. Manchmal kann mit einer kleineren operativen Maßnahme, d.h. mit einer Kniegelenksspiegelung mit Gelenkspülung und anschließender Cortisoneinspritzung oder einer Hyaluronsäureinfiltration (Synvisc) vorübergehend eine Linderung erzielt werden kann.
Wenn die Ursache einer Arthrose ein Achsenfehler ist und der Patient unter 60 Jahre alt ist, kann oft auch mit einer Achsumstellungsoperation (X-Beine aus einem O-Bein oder umgekehrt) das Fortschreiten der Arthrose gebremst oder korrigiert werden. Eine Versteifungsoperation des Kniegelenkes (Arthrodese) ist heute nur noch in Ausnahmesituationen angezeigt, dies vor allem bei jungen Patienten oder bei Gelenken, die infolge eines eitrigen Infektes vollkommen zerstört worden sind.
Nach Versagen sämtlicher konservativen oder auch der obig erwähnten operativen Behandlungsmethode ist nur noch das Einsetzen eines Kunstgelenkes (TEP) erfolgversprechend, bei der die abgenutzten Knorpeloberflächen am Knie durch einen künstlichen Oberflächenersatz ersetzt werden. Der Zeitpunkt der Operation hängt maßgeblich von ihrem Leidensdruck ab. Sind zunehmende Schmerzen vorhanden und ist die Lebensqualität schmerzbedingt stark eingeschränkt oder auch wenn zunehmend mehr Schmerzmittel benötigt werden und die Gehbehinderung zunimmt, so ist ein guter Grund zur Durchführung der Operation gegeben. Es sollte jedoch nicht zu lange gewartet werden bis das abgenutzte Gelenk in eine schwere Achsenfehlstellung geraten ist.